Circuit Zandvoort

Ein bisschen Geschichte

Der Circuit Zandvoort ist definitiv ein Teil europäischer Motorsport- und vor allem Formel-1-Geschichte.

Schon vor dem zweiten Weltkrieg wurden erste Rennen auf den Straßen rund um Zandvoort ausgetragen. Zusammen mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg, entstand dann auch die erste permanente Rennstrecke in Zandvoort, welche ihre Tore im August 1948 öffnete.

Anfangs bestand die Strecke aus einem Mix aus öffentlichen Straßen und Abschnitten, welche ausschließlich für den Motorsport gedacht waren. Das Layout war schnell und sehr anspruchsvoll.

Eine kleine Anekdote über die wir immer wieder gestolpert sind beschreibt, wie der damalige Bürgermeister von Zandvoort unter dem Vorwand, dass Straßen für Militärparaden benötigt würden, deutsche Soldaten mit dem Bau von Teilen der Rennstrecke beauftragt hatte. So soll auch die Start-Ziel Geraden der ursprünglichen Rennstrecke entstanden sein.

Wie noch heute, erfuhr die Strecke bei Fahrern, Teams und der Motorsport-Community größte Beliebtheit. Da blieb es natürlich nicht aus, dass der Circuit Zandvoort (damals Circuit van Zandvoort) auch von der Formel 1 großes Interesse erfuhr, welches dann 1952 im ersten Rennen mündete. Die Formel 1 blieb Zandvoort zunächst bis 1985 treu. Mit Ausnahme des Jahres 1972, hier wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken und der Tatsache, dass die Strecke die Sicherheitsabnahme nicht bestand, kein Rennen in Zandvoort gefahren.

Die 70er-Jahre waren ohnehin nicht einfach für den Circuit Zandvoort. Mit dem Tod der Formel 1 Fahrer Pierce Courage in 1970 und Roger Williamson in 1973, wurden schon bestehende Sicherheitsbedenken weiter befeuert. Die Zukunft wurde immer ungewisser. 1985 wurde das letzte Rennen der Formel 1 in Zandvoort ausgetragen.

Wer hätte gedacht, dass die Strecke in den Dünen der Nordsee mehr als 30 Jahre später wieder zurückkehren würde?

Der Circuit Zandvoort heute

Nach 1985 wurde die Rennstrecke in Zandvoort fast ausschließlich für nationale Wettbewerbe genutzt. Beschwerden aufgrund der Lärmemissionen und latente finanzielle Schwierigkeiten machten es fast unmöglich, die Strecke auszubauen und so auch wieder für internationale Veranstaltungen attraktiv zu gestalten. Um die Strecke mit Kapital auszustatten, wurde kurz darauf ein Teil des nicht genutzten Geländes verkauft - hier sollte ein Ferienresort entstehen.

Die Genehmigung für ein neues Streckenlayout wurde dann 1987 erteilt. Die Hauptmotivation war hier die Entlastung der sich über den Lärm beschwerenden Bürger - dabei ging es hauptsächlich um den südlichen Teil der Rennstrecke, welcher sich in unmittelbarer Nähe zur Stadt befandt. Die Umsetzung fand ein jähes Ende, als die Betreibergesellschaft Insolvenz anmelden musste. Dennoch fand sich kurz darauf die Möglichkeit, mit den Erlösen aus des zuvor verkauften Geländes eine neue Betreibergesellschaft einzurichten. Um den Circuit Zandvoort am Leben zu halten, wurde die Strecke drastisch - auf 2.5km - gekürzt. So konnten nicht nur weitere Beschwerden der Anwohner abgewehrt, sondern der Grundstein für neue Entwicklungen gelegt werden - der Circuit Park Zandvoort war geboren.


Während der gesamten Zeit hat das Management allerdings nicht den Blick für das Wesentliche verloren und wollte relevant für die Motorsport-Community bleiben und damit die Zukunft der Rennstrecke in Zandvoort sichern. Mit Veranstaltungen wie der extrem erfolgreichen Formel 3 Masters, konnte man sich im Gespräch halten, sowie den Ruf und die Finanzen der Rennstrecke aufbessern. Nach und nach wurde die Infrastruktur modernisiert, bis es dann 1999 soweit war - die Rennstrecke wurde erweitert und Zandvoort wurde zu der Rennstrecke ausgebaut, die aus der heutigen Zeit kennen und so schätzen!

Schritt für Schritt kamen auch prestigeträchtige Rennserien wie die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM), sowie die A1GP und ADAC GT Masters zurück auf den Circuit Zandvoort. Leider ging mit der Zahl der Veranstaltungen auch eine höhere Zahl an Beschwerden einher. Obwohl im Jahr 2008 ein Pachtvertrag bis 2041 unterschrieben wurde, mussten einige größere Rennserien wieder auf andere europäische Rennstrecken umsiedeln.

Doch dann kam Max Verstappen. Sein Aufstieg und Erfolg in der Formel 1 führte zu immer lauter werdenden Stimmen, welche die Rückkehr der Formel 1 nach Zandvoort forderten. Laute Stimmen, die sogar die Beschwerden einiger Anwohner und Vorbehalte übertönten. Mit der Bestätigung, dass die Formel 1 auf den Circuit Zandvoort zurückkehren würde, fingen auch direkt die Modernisierungsarbeiten an. Neben Veränderungen an der Infrastruktur, hat uns die Formel 1 auch die Steilkurven in Kurve 3 und Kurve 14 gebracht!

Wie sehen wir den Circuit Zandvoort

Zandvoort (heute CM.com Circuit Zandvoort) ist definitiv eine der großen Rennstrecken und gleichauf mit Grand Prix Legenden wie Spa Francorchamps und dem Nürburgring. Die Lage in Mitten der Dünen an der Nordsee, sorgt für oft sehr anspruchsvolle Bedingungen mit Sand auf der Strecke und wenig Grip. Obwohl Zandvoort eine Formel 1 Strecke ist, sollte man keine großen Auslaufzonen erwarten, hier geht es noch wirklich "Old-School" zu und das ist auch gut so!

Der Circuit Zandvoort punktet nicht nur mit der Strecke, sondern mit der wie schon angesprochen wirklich außergewöhnlichen Lage. Wann hat man während eines Trackdays schon die Chance, Seeluft zu schnuppern? Wir empfehlen daher ganz klar, ein paar Tage an den Trackday dranzuhängen und die Umgebung in Zandvoort zu erkunden!


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